Aktualisiert: 22.04.2012
Campamento Base -> Plateau Roraima (1870m – 2700m; 2,5 km)
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Roraima vom Campamento Base gesehen |
Christof ist wieder als erster losgezogen und wir sahen ihn schon nach kurzer Zeit weit oben im Hang (insgesamt hat er nur 2,5 Stunden nach oben gebraucht, obwohl 4 Stunden angesetzt waren). Danach ist Rubén losgegangen.
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Christof mit ausgebreiteten Armen, aber kaum zu erkennen |
Diesmal hatten wir wie versprochen ein Brot mit Schinken und Tomate mit, ich hatte noch einige Bonbons gebunkert, Wasser findet man auf dieser Strecke an vielen Stellen.
Auf diesen Teil des Weges habe ich mich besonders gefreut, durch das dichte Grün zu wandern. Ok, die Höhe hat mich eingeschüchtert, aber zumindest gab es auf diesem Wegstück
keine „
Zancudos“ (Diptera, Culicidae = Stechmücken), keine „
Purri-Purris“ (Diptera, Simuliidae = Kriebelmücken) und keine „
Jejenes“ (Diptera, Simiuliidae; etwas kleiner als Purri-Purris). Kalt war es auch nicht, sehr angenehm kühl.
Grob beschrieben musste man an diesem Tag einmal bis zur Wand, dann nach oben und wieder ein wenig nach unten und das dann das Ganze nochmal, dann beim letzten Anstieg war man dann auch oben.
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Aufstieg bis zur Wand, dann den grünen Bereich bis nach oben |
Übrigens ist das kleine, hohe Zelt das WC.
Ja und dann gleich ein rutschiger, steiler, anstrengender Aufstieg, lehmiger Boden, der noch relativ trocken war. Ich habe ihn den Affenaufstieg getauft weil man mit allen Vieren im Hang hängt. Bei Regen muss das ziemlich schmierig und glitschig werden.
Auf dem Weg gab es immer wieder Aussichtspunkte, wie hier der
Kukenán mit einem Regenbogen.
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Sicht auf den Kukenán mit Regenbogen |
Und dann sah ich schon die ersten Pflanzen:
Bocchinia tatei (Bromeliaceae)
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Brocchinia tatei |
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Brocchinia tatei |
Weitere Informationen über
Brocchinia tatei habe ich nicht gefunden.
Epidendrum secundum (Orchideaceae)
Diese Orchidee ist nicht so selten, sie kommt auch in Bergwäldern auch in Trinidad und Tobago, Kolumbien, Guayana, Peru, Puerto Rico und Brasilien in Höchenlagen von 300-3200m häufig vor.
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Epidendrum secundum |
Auf diesem Foto ist jedoch nur die Blüte zu sehen, die breiten, grünen Blätter dahinter gehören zur
Stegolepis guianensis (dazu später etwas mehr).
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Blätter der Epidendrum secundum |
Lustig fand ich die
Centrari lichen (Flechten), wie kleine weiße Wichtel wuchsen sie am Boden, im Schatten größerer Pflanzen, wie in einem Märchenwald.
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Gattung Centrari (Flechte) |
Der Weg ging teilweise über Wurzeln und gefallene Bäume, wenn es steil wurde konnte man sich aber auch gut an ihnen festhalten wofür ich sehr dankbar war.
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Weg nach oben zum Roraima |
Stegolepis guianensis (Rapateaceae) ist eine Pflanze, die auch oben auf dem Plateau regelmäßig vorkommt aber schon weiter unten zu sehen ist. (
Wikipedia)
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Stegolepis guianensis, Knospe |
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Stegolepis guianensis, Blüte |
Das mittlere, jüngste Blatt wird von den
Pemón herausgerissen und gegessen, es soll
Energie geben. Essbar ist der weiße, etwas schleimige, aber gut schmeckende Teil des Blattes.
Eine wachsartige Blume ist mir nur in diesem grünen Aufstieg aufgefallen,
Symbolanthus elisabethae (Gentianaceae = Enziangewächse). Leider hatten andere Wanderer teilweise die Blüten abgerissen, man fand sie auf dem Weg.
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Symbolanthus elisabethae |
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Symbolanthus elisabethae |
Ich erreichte die Wand, sie war sehr, sehr groß und schön.
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Die Wand Roraima |
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Die Wand Roraima |
Es wurde langsam etwas anstrengender, steiler. Dann die Sicht auf die „
Lagrimas“. Dies ist ein gefährlicher Abschnitt, Lagrimas bedeutet Tränen.
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Die "Lagrimas", der Weg führt dicht an der Wand nach oben |
Zum einen sind an dieser Stelle die meisten
Unfälle vorgekommen, zum anderen stürzen direkt über dem Weg zwei Wasserfälle hinunter. Beim Aufstieg führten diese jedoch aufgrund von Trockenheit sehr wenig Wasser. Man muss sich dicht an der Wand halten, weicht man zu weit von der Wand ab, werden die Steine durch Algenbelag sehr rutschig. Es geht fast horizontal nach oben. Ich hing mit allen Vieren in diesem Aufstieg und musste bemerken, dass auch die großen Steine sehr lose liegen können, bei jedem Handgriff und Schritt muss man prüfen ob der gewählte Stein auch hält. Da ist Angst in mir hochgestiegen. Also ganz ruhig und konzentriert Schritt für Schritt weiter. Kurz fragte ich mich „Wie komme ich hier nur wieder runter? – Ok, das ist an einem anderen Tag!“.
Später erzählte uns der Guide dass dort ein 180kg Mann
abgestürzt sei, man hätte den
Hubschrauber angefordert, der dann jedoch auch abgestürzt sei und die Träger hätten den Verletzten dann nach Paraitepui tragen müssen.
Zu dieser Zeit wussten wir dass es nur einen einzigen Hubschrauber gibt, der eingesetzt werden kann, als wir uns an den Abstieg machten wurde uns erzählt, dieser sei aber in der Werkstatt um für Ostern bereit zu stehen. So eine Rettungsaktion ist zudem ungemein teuer.
Als dieser Abschnitt vorbei war, ging der Rest relativ leicht. Ich war noch nicht ganz oben angekommen, die Aussicht und die Neugierde auf die vielen Pflanzen hielten mich auf.
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Blick auf den Kukenán |
Dann die erste
Drosera roraimae (Droseraceae = Sonnentaugewächse), ein für Roraima endemischer (nur dort vorkommender) Sonnentau.
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Drosera roraimae |
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Drosera roraimae |
Alte Pflanzen bilden in der Natur Stämme von abgestorbenen Blättern.
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Ältere Pflanze Drosera roraimae |
Eine an eine Heidelbeere erinnernde Pflanze (Ericaceae= Heidekrautgewächse), deren Namen ich bisher leider nicht herausgefunden habe.
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Ericaceae |
Danach sah ich gleich die nächste, für Roraima typische fleischfressende Pflanze,
Heliamphora nutans, mit Knospen, Blüten und Früchten. (
Wikipedia)
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Heliamphora nutans |
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Blüte und Knospen Heliamphora nutans |
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Frucht im farbigen Kelch der Heliamphora nutans |
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Frucht der Heliamphora nutans |
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Frucht der Heliamphora nutans |
Ich kam gar nicht mehr schnell voran, weil es so viel zu sehen gab. Dann ein weiteres Heidekrautgewächs:
Cyrilla racemiflora
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Cyrilla racemiflora |
Paepalanthus convexus
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Paepalanthus convexus |
Es flatterten
schwarze Schmetterlinge zwischen den Steinen und Pflanzen umher. Leider konnte ich kein Foto machen, sie waren zu schnell und bei dem Gelände nicht erreichbar. Es soll sich um
Protopedaliodes kukenani (Papilionoidea -> Nymphalidae -> Satyrinae -> Satyrini) und P.
ridouti handeln.
Eine Raupe fand ich jedoch, kann aber die Art nicht nennen.
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Schmetterlingsraupe Roraima |
Eine weitere Besonderheit,
Utricularia quelchii, samtig rot blühend, einfach wunderschön. Auf Roraima soll eine weitere Art,
Utricularia humboldtii wachsen (mit lila Blüte), aber ich konnte keine dieser Pflanzen finden.
Auch diese Art ist carnivor und gehört zu den Wasserschläuchen (Lentibulariaceae). Sehr kleine Beutetiere werden in einer Saugfalle gefangen. Die Saugfalle besteht aus einer Fangblase, die durch das Berühren von Hährchen das Einsaugen mechanisch auslöst. Zuvor wurde in der Fangblase ein Unterdruck aufgebaut, der bei Auslösen das Beutetier in die Blase einsaugt. Enzyme die innerhalb der Fangblase durch Drüsen gebildet werden verdauen das gefangene Tier. Die Blüten ähneln denen der Orchideen.
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Utricularia quelchii |
Eine Orchidee
Epidendrum ulei, blühte grüngelblich.
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Epidendrum ulei |
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Epidendrum ulei |
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Epidendrum ulei Früchte |
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Conellia nutans |
Conellia nutans ist von
Conellia angustae dadurch zu unterscheiden, dass die Blüten stark gebogen angesetzt sind.
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Conellia nutans |
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Kurz vor Erreichen des Plateaus Roraimas |
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Plateau Roraima |
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Plateau Roraima |
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"Hotel Uno" |
"
Hotels" auf Roraima sind lediglich Überhänge, die ein wenig vor Regen und Wind schützen. Die Gruppe, die zuerst das Plateau erreicht, kann sich die besten "Hotels" aussuchen. Dieses war schon von einer anderen Gruppe besetzt. Wir fanden im "Hotel Principal" eine kleine Nische um die Zelte aufzubauen und regen- und windgeschützt kochen zu können.
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Octomeria grandifolia |
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Bonnetia roraimae (Büsche) |
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Bonnetia roraimae |
Mit einem Träger sind Rubén und ich zu den
Jakuzzis gegangen. Die Jakuzzis sind vom Wasser ausgewaschene natürliche Badewannen. Der Weg dorthin führt über
Quarzsande, die wie ein rosa gefärbter Fluss aussehen. Auf dem Grund der Jakuzzis und auf dem Weg liegen große hell gefärbte
Quarzkristalle.
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Quarzweg mit Bonnatia roraimae |
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rosa Quarzweg |
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Quarzkristalle |
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Jakuzzi |
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Jakuzzi |
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Jakuzzi |
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