Campamento Río Tök – Campamento Base (1050m -> 1870m, 10,5km)
Zum Frühstück gab es Café und einen halben Teller mit Rührei und ein halbes Brot, also etwas Leichtes, was sich später bitter rächen würde.
Wolken zwischen Kukenán und Roraima |
Dann zum ersten Mal „auf Toilette gehen“. Also bei der Tour gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Man gräbt ein Loch in den Boden (soweit möglich), alles rein, wieder zuschütten, fertig.
2. Man nutzt das „Örtchen“ bestehend aus einem kleinen Zelt mit einem Klappsitz unter dem ein schwarzer Beutel angebracht werden kann, verrichtet sein Geschäft wirft das Papier hinterher und schnürt den Beutel zu.
3. Man nimmt einen schwarzen Beutel, sucht sich ein gemütliches Plätzchen, lässt alles hineinfallen, bindet zu und hinterlässt den Beutel an dem „Örtchen“.
Einer der Träger hat die undankbare Aufgabe alle Hinterlassenschaften dieser Art (mit Kalk bestreut) und den restlichen Müll zu transportieren. An diesem Tag entschied ich mich für Methode 1.
Zweiter Tag, wieder sehr heiß, wir gingen los.
Schon nach kurzer Zeit waren wir durchgeschwitzt, erreichten aber relativ schnell den Río Kukenán. Der Wasserstand war aufgrund der voran gegangene Trockenheit nicht so groß, das Überqueren war noch relativ einfach. Ein guter Platz zum Baden.
Río Kukenán |
Baden im Río Kukenán |
Tiefe Rinne, vom Regen ausgewaschen |
Brocchinia reducta (karnivor) |
Flüssigkeit (Wasser, Pflanzenreste, Proteasen) |
Eine sehr gute Darstellung der Karnivorie und eine vollständige Beschreibung von Brocchina reducta ist in Wikipedia vorhanden.
Das Wetter kann sich schnell ändern, auch wenn es so aussieht, geregnet hat es nicht.
Roraima |
Das Schönste dort war ein kleiner Bach, eiskaltes Wasser, einige große Steine, ein ideales Badezimmer umsäumt von Palmen, Blumen, viel Grün.
Badeplatz |
Klares, kaltes Wasser |
Dann um 5 Uhr kamen zumindest einige Träger, da der Guide der Koch ist, dauerte es noch eine Weile bis auch er mit den Langsamen der Gruppe eintraf. Zumindest machte einer der Träger einen Salat. Um acht Uhr gab es dann das Abendessen.
Vor uns stand nun der Aufstieg am nächsten Tag. Wir hatten Bedenken ob wir das mit diesen Essenskonditionen schaffen würden. Es gab dann zumindest die Versicherung man würde uns am nächsten Tag ein belegtes Brot mitgeben.
Und dann hatte Elio einen Skorpion (Spanisch Alacran oder Escorpion) gefunden. Ich fand das „handling“ interessant, er hat einen Grashalm einmal geknickt und damit den Skorpion an seinem Stachel gefasst und so sicher transportiert. Der Skorpion ist nicht gleich davongehuscht, hat sich in Angriffshaltung nicht von der Stelle bewegt. Wir hatten viel Zeit Fotos von ihm zu machen.Skorpion: Broteas libinallyi? |
Handling mit Graßhalm |
Skorpion in Angriffstellung |
Ich erzählt Rubén, das sich Skorpione gern in dunklen Ecken aufhalten, man müsse seine Schuhe inspizieren bevor man sie anzieht. Also hat er seine Schuhe für die Nacht präpariert. Ich habe meine Schuhe einfach in eine Plastiktüte gesteckt und diese zugeknotet. Übrigens verstecken sie sich auch gern in abgelegter Kleidung.
Schutz vor Skorpionen |
Für Venezuela hat Professor González-Sponga in „Guía para identificar Escopiones en Venezuela“ 104 Spezies beschrieben (herausgegeben von Cuardernos Lagoven, Stand 1996). In diesem Buch sind nicht alle Spezies vollständig beschrieben. Diejenigen die in diesem Buch explizit mit der Verbreitung am Tepui Roraima angegeben sind, sind die folgenden:
- Broteas libinallyi (Basis des Tepui Roraima)
- Taurepania porosus (Tepui Roraima)
- Taurepania vestigialis (Basis des Tepui Roraima)
06.10.2015: Ich stelle gerade fest, das die oben genannte Gattung Broteas wohl aktuell Brotheas C.L. Koch, 1837 geschrieben wird. In dem von mir oben genannten Buch werden alle Arten dieser Gattung Broteas genannt. Teilweise gibt es in der Taxonomie Umbenennungen der gleichen Gattung oder Art, die aufgrund nicht eingehaltener Schreibregeln im Lateinischen herrühren und erst nach Veröffentlichung des Taxons bemerkt werden. Die Art selbst Brotheas libinallyi González-Sponga, 1978 wurde jedoch vom Autor des oben genannten Buches zuerst beschrieben. Manchmal ist es wirklich schwierig.
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