Samstag, 18. August 2012

Harpyie - Harpia harpyja - Aguila Harpía

Aktualisiert am: 04.02.2016

Ich war am 10.08.2012 mit einer Freundin im Zoo in Maracay (Las Delicias, Einmündung Calle Camoruco/Calle El Club). Diese Harpyie war quicklebendig, beobachtete ihre Umgebung genau, wirkte nicht gestresst und zeigte keine Einschränkungen durch die Haltung im Zoo.  Das war nicht bei allen Tieren so. In der Natur lebend ist es kaum möglich Fotos aus der Nähe zu machen. Nachfolgend der Steckbrief mit den Fotos:
Harpia harpyja

Stamm: Vertebrata
Klasse: Aves
Ordnung: Falconiformes
Familie: Accipitridae (Habichtartige)
Unterfamilie: Buteoninae (Bussardartige)

Spanisch: Aguila Arpía, Aguila Harpía, Arpía, Arpía Mayor, Harpía
Englisch: American Harpy Eagle, Harpy Eagle
Deutsch: Harpie, Harpyie
Portugiesisch: Gavião-real (2)
Französisch: Harpie féroce (2)

Harpia harpyja - Harpie im Zoo von Maracay


Harpie in Anflugstellung

Blick der Harpie

Aufgestellte Kopffedern sind Zeichen einer erhöhten Aufmerksamkeit


Verbreitung:
Argentinien
Belize
Brasilien
Kolumbien
Costa Rica
Ekuador
Franz. Guiana
Guatemala
Guyana
Honduras
Mexico
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Suriname
Venezuela: Carabobo, Aragua, Distr. Federal, Miranda, Bolivar oberhalb des Río Caura und Gran Sabana1























Habitat:
Lebt in tropischen und subtropischen Zonen. In Wäldern, gelegentlich in offenem Gelände in der Nähe von Waldrändern und Flußläufen, 100-1800m. Segelt in großer Höhe.1 Die Harpyie benötigt ein Territorium von 100-200 (100(6)) Quadratkilometern.(5)

Beschreibung:
Es ist einer der größten (86-93cm) und mächstigsten Greifvögel der Welt. Kopf mit Kragen und buschigen, als Kamm geteilten, bei Erregung hornartig, aufgestellten Federn. Kopf aschgrau, Scheitel schwärzlich, die Federn blass gesäumt. Rücken, Nacken, große Flecken an den Seiten der Brust und Flügel schwarz, die letzteren oberhalb undeutlich schwärzlich-grau gestreift. Flügelbeuge und Unterteil weiß, Oberschenkel schwarz gestreift, Fußwurzel sehr dick und nackt. Schwanz schwarz mit drei grauen Balken. Von Unten: Flügel weißlich, schwarz gestreift und gesprenkelt mit hellweißem Flecken in der Mitte. Schwanz mit drei schwarzen Balken. Schwarzer Brustfleck deutlich sichtbar. Jungvögel: Kopf, Kragen und Unterteil weiß. Rücken und Flügel bräunlich-grau. Schwanz schwarz marmoriert und gestreift.1
Sie erreicht eine Körperlänge von 89 bis 102 cm und eine Flügelspannweite von 1,76 bis 2,01 m. Der Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich Körpergröße und -gewicht ist sehr groß. Männchen wiegen 4,0–4,8 kg und haben eine Flügellänge von 543–580 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 6,0–9,0 kg und eine Flügellänge von 583–626 mm. Beine, Zehen und Krallen sind außerordentlich kräftig, die Hinterkralle kann bis zu 7 cm lang sein. Die Iris ist hellgraubraun bis grau, Wachshaut und Schnabel sind schwarzgrau. Die Beine und Zehen sind blassgelb, die Krallen sind schwarz.(4)

Stimme:
http://ibc.lynxeds.com/audio/play/177157 (adultes Tier in der Nähe des Nestes). (2)



Weitere Stimmen der Harpyie bei der Macaulay Library.

Nahrung:
Frißt Affen (Kapuzieneraffen [Cebus olivaceus], Wollaffen [Lagothrix sp.], Totenkopfaffe [Saimiri sciureus](5)), Faultiere (mehr als 1/3 ihrer Nahrung(5)), andere baumbewohnende Tiere und große Vögel, denen er mit großer Geschicklichkeit durch das Astgewirr folgt.1 (...Opossums [z.B. Didelphis marsupialis], Nasenbären [Nasua nasua] und Baumstachler [Coendou prehensilis]....Schlangen oder Leguane sowie große am Boden lebende Säugetiere wie Agutis [Dasyprocta sp.] (große Nagetiere) oder Mazamas [Mazama bricenii] (Spießhirsche)(6)) Das Gewicht der Beutetiere ist bei Männchen deutlich geringer als bei Weibchen, Männchen erbeuten 0,5–2,3 kg schwere Beutetiere, Weibchen Tiere mit einem Gewicht von 2,7–9 kg. Tiere mit einem Gewicht von über 1 kg (Männchen) bzw. über 4 kg (Weibchen) werden zerlegt und in Teilen zum Nest transportiert.(4)Erwachsene Harpyien fressen gewöhnlich zweimal pro Woche, können aber notfalls zehn Tage oder länger fasten.(6)

Feinde:
Sie werden aus Angst und zur Gewinnung von Trophaen gejagt6, obwohl der Vogel weder für den Menschen noch seine Haustiere gefährlich ist. Er sorgt für die Kontrolle der Population seiner Beute.5

Reproduktion:
Nistet auf den höchsten, vorstehenden Ästen in der Baumkrone, auf niedrigen Bäumen bei offenem Terrain. Baut sehr massige Nester auf den höchsten Ästen der höchsten Bäume.1  Das Weibchen legt nur ein Ei und dies nur alle zwei Jahre. Dies kann darauf hinweisen, dass das Küken längere Zeit durch die Eltern unterstützt werden muss.5 Das Nest wird in Höhen von 25 bis 55 m in der Krone dominanter Bäume gebaut, z. B. in Kapokbäumen [Ceiba pentandra] oder in Amerikanischen Mahagonibäumen [Swietenia macrophylla]. Der Horst misst ca. 1,2 bis 1,5 m im Durchmesser und 0,6 bis 1,2 m in der Höhe. Das Gelege besteht aus ein bis drei weißen Eiern und wird fast ausschließlich vom Weibchen bebrütet. (Befinden sich zwei Eier im Nest, so wird das zweite Ei nicht mehr weiter bebrütet, sobald das erste Küken geschlüpft ist.(6)) Die Brutzeit beträgt etwa 56 Tage.
Die Jungvögel werden bis zum Alter von etwa 70 Tagen vom Weibchen bewacht. Das Männchen versorgt die Jungtiere und das Weibchen während dieser Zeit mit Nahrung. Während der Brutzeit bringt das Männchen etwa alle 7 Tage Beute, während der Aufzucht der Jungen etwa alle 3,5 Tage. Wenn die Jungvögel über 70 Tage alt sind, jagt das Weibchen ebenfalls. Sie erhalten dann etwa alle 2,5 Tage ein Beutetier. Nach 5 bis 6 Monaten sind die Jungvögel flügge und erst nach weiteren mindestens 8–10 Monaten selbstständig. Erst mit 4 Jahren (8-10 Jahren(5)) (6-8 Jahren(6)) werden sie geschlechtsreif.(4)
In Panama und Guayana sind die Nester mindestens 3 km auseinander liegend.(1)

Sonstiges:
Dieser Vogel ist schwer zu beobachten, da er eine geringe Population bildet und in dichten Wäldern lebt.5 Im Allgemeinen lebt der Vogel als Einzelgänger.4 Die Harpyie erreicht eine Fluggeschwindigkeit von 60-80 km/h. (5,6)
Auf der Rückseite des 10 BsF. Scheins (.pdf) Venezuelas ist die Harpyie abgebildet.

!:
IUCN 2012.1: NT = Near threated (gering gefährdet, Vorwarnliste) (1), Libro Rojo de la Fauna Venezolana (2003): Vulnerable = Gefährdet6, CITES Anhang: I6

Referenzen:
1Meyer de Schauensee, Phelps (45, Plate VI-6+6a)
2Fergusson-Lees, Christie (78, Tafel 1-I, Tafel 77-2)
3Hernandéz (-)
4Arp (61,171)
5Fauna de Venezuela - Vertebrata (82)
6Libro Rojo de la Fauna Venezolana (104,403,409)
N. L. Retting (1978): Breeding behavior of the Harpy Eagle (Harpia harpyja), Auk 95, 629-643.

Web:
Links Hochstellungen (2) (2) (3) (3)
http://www.iucnredlist.org/details/106003526/0  (1)
http://avibase.bsc-eoc.org/species.jsp?lang=DE&avibaseid=4D324C9C5A1A7566 (2)
http://ibc.lynxeds.com/species/harpy-eagle-harpia-harpyja (3)
http://de.wikipedia.org/wiki/Harpyie_(Vogel(4)
http://www.harpyie.com/harpyie/harpyie.html (5)
http://wwf-arten.wwf.de/media/258/Harpyie_HG_Artenportraet_2007.pdf (6)

1 Kommentar:

  1. Wer Spanisch kann kann einen guten Bericht und Fotos über die Harpyie in Venezuela lesen:
    Alberto Blanco Dávila:Explorando Maravillas, La Harpia…, Majestuosidad y reina de las selvas
    Revista Río Verde 2010 No.1 p.23-39, http://issuu.com/revistarioverde/docs/rioverdeparakawachoi?mode=window&pageNumber=2

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