Mittwoch, 16. Januar 2013

Cachapa - Essen aus Venezuela

Eines meiner Lieblingsessen sind Cachapas.
Zum ersten Mal habe ich Cachapas im Bus gegessen auf der Fahrt von Maracay nach Caracas. Es muss einer der günstigen Busse sein. An einer bestimmten Stelle steigt ein Verkäufer mit einer kleinen Styroporkiste ein, in der die Cachapas warm gehalten werden. Trotz ruckeliger Fahrt mit Bremsen und Anfahren balanciert er diese Kiste und dazu noch einen Behälter mit Papalón (in Wasser gelöster Vollrohrzucker, meist mit etwas Limonensaft) dabei beschmiert er die Cachapas mit Margarine, gibt Käse dazu, alles auf ein Blatt Papier und dazu einen Becher Papelón. Abkassiert wird nach dem Verzehr, die Papierreste und Becher steckt er in eine Tüte und entsorgt diese (hoffentlich nicht im Gebüsch) außerhalb des Buses.
Wenn man früh losfahren muss ist das ein gutes Frühstück oder Mittagessen bevor man in Caracas seinen Angelegenheiten nachgehen muss.

Die Cachapa bestehen aus frischen Maiskörnern einer bestimmten Sorte "Maís jojoto muy tierno" (Maikolben sehr frisch und saftig). Der Mais unterscheidet sich dadurch von dem in Deutschland bekannten Zuckermais, indem die venezolanische Sorte noch Klebstoffe enthält.

Jojoto


Der Mais wird zunächst mit dem Messer vom Kolben geschnitten, dann durch den Wolf gedreht, man fügt Zucker (besser Papelon = nicht rafinierter Rohrzucker) und ein bisschen Milch hinzu.



Mahlen der Maiskörner

Erkennbar ist wie die Masse durch das Mahlen klebriger wird

Dann wird die Masse vermischt mit den anderen Zutaten wie ein Pfannkuchen auf einem speziellen Ofen (Budare) gebacken.

Cachapa auf dem Budare

Cachapa

Gegessen wird die Cachapa mit Margarine ohne oder mit weißem Käse (queso de mano oder queso telita). Der nicht sehr salzige Käse kommt dazu zwischen die in der Mitte gefalteten Cachapa.


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