Dienstag, 17. September 2013

Caracas 12.09.-14.09.2013 Visumsangelegenheiten und Ladekabel (2/3)

Aktualisiert 03.10.2013

Das Visum nach der Rückkehr von Aruba war nun nach drei Monaten abgelaufen. Ich hatte es immer so verstanden, und so wurde es auch letztes Jahr gemacht, dass ich jeweils nach einem Auslandsaufenthalt es sich für drei Monate automatisch verlängert und ich danach wieder für 3 Monate das Visum verlängern kann. Aber Überraschung, das soll nun nur noch einmal im Jahr möglich sein, auch wenn es letztes Jahr noch ging. Vielleicht hing es damit zusammen, das an dem Tag als ich in der SAIME in Coche war, auch die Chefin anwesend war. Ich hatte allerdings die Visumsgebühren von 535 BsF. schon überwiesen und eine Kopie davon gemacht (braucht man). Nachdem ich ja nun die Erfahrung gemacht habe, dass man das Visum nicht eine Woche vorher verlängern kann, kam ich also wie gewünscht einen Tag vor dem Ablauf des Visums in die SAIME. Und letztendlich bekam ich den Tipp, doch eben nach Kolumbien über die Grenze zu fahren (dauert aber auch mindestens 8 Stunden im Nachtbus und im Moment sind kaum Plätze zu finden, da Ferienende ist und ab Montag die Kinder wieder in die Schule müssen). Nachdem ich mich schon nach Caracas mit einer dicken Grippe und elenden Husten geschleppt habe, bin ich mit einem doofen Gefühl nun also illegal im Land. Wie so viele Andere, wurde mir von allen Seiten versichert. Es fehlen nur drei Wochen, bis ich nach Deutschland fliege. Ich hoffe in der nächsten Woche fühle ich mich etwas besser, dann kann man das vielleicht noch erledigen, mal sehen. Das schon überwiesene Geld für das Visum kann ich wohl per Nachweis im nächsten Jahr nochmal verwenden. Früher soll das angeblich nicht möglich gewesen sein.

 

 


 

Hotel Altamira
Untergekommen bin ich wie schon früher im Hotel Altamira (Av. Jose Félix Sosa, Cerca de la Torre Británica, Altamira, Caracas). Inzwischen kostet das Einzelzimmer (Matrimonial) 550 BsF. Man sollte gleich beim Einchecken nach einer Fernbedienung für den Fernseher fragen, die sind knapp und wer zu spät fragt, darf mit hoch ausgestrecktem Arm die Kanäle wechseln, da der Fernseher wie in vielen einfachen Hotels üblich in der oberen Ecke des Zimmers angeschraubt ist. Für die Fernbedienung zahlt man 50 BsF. Pfand, die man wieder zurückbekommt. Diesmal habe ich Zimmer 607 und die Dusche ist noch kleiner als sonst; der Badevorhang klebt einem beim Duschen am Körper, also lasse ich ihn offen und das Bad steht eben unter Wasser. Heißwasser gibt es, ich weiß aber nie welcher der beiden Hähne Kalt- oder Heißwasser ist.

Nachdem das mit dem Visum nicht geklappt hat, habe ich am gleichen Tag noch versucht ein Ladekabel für den Laptop zu besorgen. Den Laden (Celsys), den ich im Internet rausgesucht habe war nur zwei Metrostationen von Altamira entfernt in Dos Caminos (Av. Sucre con Segunda transversal de Los Dos Caminos, anexo a galpón de Seguros Banesco), aber kein Taxifahrer war bereit mich dort hinzufahren. Zuviel Stau. Es war aber schon nach 16:00 und der Laden macht um 17:00 zu. Also rein in die Metro, kurz nochmal fragen, ob die Richtung auch stimmt. Beide Endstationen fangen mit dem Buchstaben P an, daher verwechsle ich die Richtungen dauernd. Die Endstationen heißen Palo Verde und Propatria. Da vor Palo Verde die Station Petare kommt (ein Virtel mit hoher Kriminalität) und Palo Verde übersetzt grüner Stock heißt, versuche ich mir die Eselsbrücke zu merken, das es Stockhiebe in Richtung Petare gibt. Also in der Metro ein neues Spiel, die Metro ist voll und die Türen gehen auf und zu und auf und zu und auf und zu, bis es endlich losgeht.

In Dos Caminos angekommen, habe ich mal wieder die Orientierung verloren. Jede Metrostation hat mehrere Ausgänge, wo und in welche Richtung ich wieder das Licht der Erde erblicke ist mir jedes Mal sehr fremd. Nach einigem Fragen rannte ich fast los, musste aber bergauf, erkannte dann den Anbau der Banco Banesco und trat in einen kleinen, ca. 10-15qm großen Raum. Gerade noch rechtzeitig. Ich konnte dann durch eine Luke beschreiben, was für ein Ladekabel ich brauchte, und dass ich gern (da nur noch 48% Akkuladung) beide Kabel angeschlossen haben wollte um schnell umstecken zu können. Das neue Kabel lädt jetzt den Laptop. Der Rechner meckert immer noch und meint nur ein 90 Watt Ladekabel erkannt zu haben. Auch wenn man mir versicherte, mir für 750 BsF. ein 130W Kabel verkauft zu haben. Na wenigstens wird das Akku nun geladen. In Deutschland besorge ich mir dann zwei Originalladekabel, zur Sicherheit (plus Ersatzakku, man weiß ja nie).

Das Café Ciel (Avenida Luis Roche, local 3 edificio Elena PB, Urb. Altamira, Caracas) gibt es noch, dort habe ich am Freitag gefrühstückt (Samstag war geschlossen).


Heute (13.09) hat es unheimlich geregnet und dann haben sie aufgrund Stromschwankungen mehrfach den Aufzug abgestellt. Zum Glück jedes mal dann, wenn ich runterlaufen konnte, ich musste nie in den sechsten Stock hochlaufen.
Nachdem ich noch mit viel Glück für Samstag den 14.09 ein Ticket zurück nach Maracay ergattern konnte (allerdings Abfahrt erst um 15:00, d. h. Ankunft in Maracay erst um 18:30, da wird es dann schwierig ein Taxi nach Mariara zu finden).
Später am Tag habe ich versucht ein botanisches Fachbuch zu besorgen. Es ist erst 2010 erschienen und von der UVB veröffentlicht worden. Es gab immer Fachleute, die mit Hilfe von wissenschaftlichen Vereinigungen Fachbücher über Meeresfische, Pflanzen, Rote Listen herausgegeben haben (siehe meine Bücherliste). Aber in den letzten Jahren haben viele Buchläden wie z.B. Macondo in Chacaito geschlossen.

Der Boulevard von Sabana Grande mit Bronzeskulpturen

Es bleiben:
TechniCiencias: der beste soll in C.C. Sambil in Altamira sein, hier habe ich oft gute Bücher gefunden.
C.C. Sambil, Altamira


Nacho: nicht so viel über Biologie (fast überall dort wo es auch Techniciencia gibt)
Liberia el mundo del libro ( 2da. Calle del Boulevard de Sabana Grande, entre Boulevard y la Av. Casanova, Local G-1, Sabana Grande, Caracas): hatte Potenzial, aber ich fand dort nichts.
Liberia coliseo (Boulevard de Sabana Grande, Caracas): nichts mit Biologie, nur Bestseller und Schulbücher
La Fogata del Pollo

Abends bin ich in die Fogata de Pollo (1era Avenida Sur Altamira - Altamira - Caracas) gegangen, das Essen ist einfach, aber sehr gut. Da es auch in der Nähe des Hotels liegt, kann man die 50 Meter auch gehen.
 

Am Samstag bin ich zuerst frühstücken gegangen. Da das Café Ciel geschlossen hatte, habe ich eben in der daneben liegenden Bäckerei Kaffee getrunken. Danach bin ich mit einigen alten Büchern zur Banco de Libros in Altamira (Avenida Luis Roche; Urbanización Altamira Sur; Caracas) gelaufen um einige alte Bücher zu spenden. Da überall geschlossen dran stand, wollte ich schon wieder gehen, als einige Arbeiter mich stoppten und sagten, hinten in der Ecke sei jemand. Ich konnte meine Bücher also da lassen.

Gleich neben der Banco de Libros gibt es einen Souvenirshop. Ich stehe ja nicht so auf Souvenirs, aber Venezuela hat in der Hinsicht auch sehr schöne Holzartikel aus Caoba = Amerikanisches Mahagoni (Swietenia macrophylla). Ich habe eine schöne Tasche aus Morichefasern (Mauritia flexuosa) gefunden.


Schnitzereien aus Caoba


Tasche aus Morichefasern

Danach habe ich nochmal versucht die Libería Alejandra zu finden, bin mit dem Taxi ins C.C. Las Mercedes gefahren, aber die habe dort zwar viele Kunstbände und Romane, aber nichts über Biologie.
Also bin ich von dort zu Fuß nach Chacaito gelaufen und dort in einem Kaufhaus bis kurz vor Auscheckzeit im Hotel rumgeschlendert. Es wurde knapp, ab 13:00 Uhr muss man aus dem Zimmern, kann das Gepäck aber danach noch unterstellen. Wer verspätet kommt, der darf einen Tag mehr bezahlen. Ich kam zwar etwas zu spät, aber zum Glück hat niemand auf Nachzahlung bestanden.

Eine Rückfahrt nach Maracay mit Aeroexpreso Ejecutivo habe ich nur noch für 3:00 Nachmittags bekommen und dann gab es aus unerfindlichen Gründen für fast alle Busse nochmal eine Verspätung (selten bei dieser Linie). Als ich in Maracay ankam, war es 19:00 Uhr und es gab keine Taxis mehr. Aber zum Glück hat mich meine Nachbarin abholen können. Fast jeder in Venezuela wird in seiner Freizeit zum Taxifahrer und verdient sich damit was nebenbei. Wichtig ist, das man die Personen gut kennt.
Die nächste Reise also Richtung Kolumbien?

Update: Eine Ausreise nach Kolumbien nach Aufenthalt von 180 Tagen pro Jahr bedeutet, dass keine erneute Einreise nach Venezuela gewährt wird!

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