Diesen Ara habe ich im Delta von Amacuro gesehen. Er war mit einer Gelbstirnamazone (Amazona ochrocephala) vergesellschaftet. Sie unterhielten sich rege miteinander. Beide Vögel waren von den Besitzern als Jungtiere großgezogen worden und wurden regelmäßig mit Futter versorgt. Die Flügel waren nicht beschnitten und hätten auch wegfliegen können, taten das aber nicht. Da sich Aras hoch in den Gipfeln der Bäume aufhalten kann man in der Regel nur zahme Tiere fotografieren.
Nicht ist schöner als frei fliegende Aras zu sehen. Sie sind zu groß und zu intelligent um sie ein zu sperren. Auch in Winamorena, dem Dorf der Warao gab es einen Gelbbrustara.
Ara ararauna zahm 2011 |
Nachfolgend der Steckbrief:
Ara ararauna
Stamm: Vertebrata
Klasse: Aves
Ordnung: Psittaciformes
Familie: Aratingidae [Psittacidae]
Unterfamilie: Aratinginae
Spanisch: Guacamaya Azul y Amarilla
Englisch: Blue and Yellow Macaw
Deutsch: Gelbbrustara, Ararauna
Portugiesisch: Arara-canindé, Arara-De-Barriga-Amarela
Französisch: Ara bleu
Warao: Abuhene
Ara ararauna |
Bolivien
Brasilien
Kolumbien
Ekuador
Franz. Guiana
Guyana
Panama
Paraguay
Peru
Puerto Rico (eingeführt)(4)
Surinam
Trinidad u. Tobago
Venezuela: Monagas, mittlerem Delta Amacuro8,9, Amazonas9 (Cerro Yapacana, Oberlauf des Rio Síapa an der brasilianischen Grenze.)6
Habitat:
In den tropischen Zonen, oft an Flüssen im Regenwald, Savannen mit einzelnen Bäumen und Palmen, Llanos, Galeriewäldern bis zu 500m Meereshöhe.6 Am häufigsten trifft man ihn in Wäldern mit sumpfigem Boden oder an Flüssen an. Zur Nahrungssuche fliegt er auch auf offeneres Gelände.(1) Galeriewald an Flüssen und Seen, in Buriti-Palmen-Sümpfen (Mauritia spec.) und in deren Nähe (Panama und Nord-Kolumbien), auch in laubabwerfenden Wäldern nahe von Gewässern. Meidet feuchten Tierra-firme-Wald, bestenfalls an dessen Rändern oder ihn überfliegend. Lebt bis 500m ü. NN, selten in den Bergen anzutreffen.7 Ein einzelnes Exemplar wurde am 14.7.1952 in Ocumare de la Costa, Aragua gesehen. Es wird vermutet, dass es sich um ein verflogenes Exemplar handelte, da es außerhalb der bekannten Verbreitung auftauchte.9
Beschreibung:
Oberseite kräftig himmelblau, Unterseite goldgelb. Stirn und Vorderscheitel grün, Ohrdecken und Halsseiten gelb, Kehlbefiederung schwarz. Das übrige Gesicht ist unbefiedert, durchzogen von einigen (meist drei) Linien kleiner grünlichschwarzer Federn. Handschwingen und Schwanz etwas dunkler blau als die übrige Oberseite. Unterschwanzdecken hell himmelblau, Schwanzunterseite matt gelb mit abgedunkelten Säumen. Schnabel schwarz, Iris blass gelb. Länge 85 cm, wovon die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Jungvögel ähneln Adulten, haben aber eine dunkle Iris.5 ♂ und ♀ Stirn grünlich, Oberkopf, Nacken, Oberseite und Schwingen hellblau, Schwingenspitzen dunkler. Oberseite des Schwanzes hellblau, Unterseite gelb. Obere Kopfseiten weiß, nackt mit einer Reihe weniger schwarzgrüner Federn, untere Wangen weiß ohne Federn (durchzogen von einigen (meist drei) Linien kleiner grünlichschwarzer Federn.)5, von einem schwarzen, über das Kinn entlang ziehenden Band eingefasst. Halsseiten und Unterseiten gelb, Steiß blau. Iris gelblichweiß. Schnabel schwarz, Wachshaut weißlich. Füße grauschwarz. Bei juvenilen Vögeln Iris dunkel. Die Art ähnelt sehr Ara glaucogularis. Unterscheidungsmerkmale siehe dort.7
Stimme:
gelegentlich laute Rufe, Stimme kreischend, vor allem bei Ankunft und Abflug von den Schlafplätzen zu hören.7 Nach dem Legen ließen die Aras „einen neuen Laut hören, einen sanften Ruf aus zwei Tönen, von welchen der tiefere zum zweiten ansteigt. Schließlich ließ die ganze Familie den Ruf hören, bis die Jungen fast befiedert waren".5
Nahrung:
Hauptsächlich Samen und Früchte von verschiedenen Bäumen, meist Palmen.3 der Vogel ernährt sich von Früchten und Samen mit harter Schale - wie z.B. der "Bacuri" und den Früchten des "Jatobá" und der "Pequí-Palme".(2)
Nahrungspflanzen: Acrocomia sp., Astrocaryum sp. (Sternnuß-Palme), Attalea sp., Bactris sp., Mauritia flexuosa (Buriti-Palme, Moriche), Mauritia vinifera (Weinpalme)(3). Die Nahrung besteht aus Baumfrüchten, vor allem von den Palmen Mauritia, Oreotoxa, Astrocaryum, Bactris und Maximilianea, Beeren, Nüssen und anderen Samen, grünen Pflanzenteilen.7
Moriche-Palme Mauritia flexuosa |
Gegen die Bäume, das gleißende Sonnenlicht und den blauen Himmel sind Aras schwer auszumachen und deshalb vor Greifvögeln relativ sicher.(1) Um den sehr wertvollen Vogel zu fangen, fällen die Jäger den Palmstamm, was oft zum Tod einiger Jungtiere führt. Die Überlebenden werden auf dem Schwarzmarkt für teures Geld verkauft.(2) Derzeitig drohen den Populationen die drei Gefahrenquellen Jagd, Vogelfang und Habitatzerstörung.7
Reproduktion:
Brutfreudige Paare verlassen die Verbände. Brutbeginn Februar bis April, nur in Guyana bestimmen der Umweltfaktor Futterangebot und somit Regen und Trockenzeit den Beginn.7
Geschlechtsreif mit 3-4 Jahren.(1) Meist 2 weiße Eier, Kücken schlüpfen nach vier Wochen und verlassen das Nest nach 3-4 Monaten.3 (2-3 Eier)7 Die Vögel bauen ihre Nester innerhalb hohler hoher Bäume: in der Regel benutzen sie dazu abgestorbene Stämme der Palmen, wie zum Beispiel des "Burití".(2) Brutdauer 26-28 Tage,6 ca. 25 Tage7, Ausfliegen der Jungen nach 90-95 Tagen, Selbständigkeit: 3-4 Wochen nach dem Verlassen der Bruthöhle.7
Wildes, freifliegendes Paar |
Gesellig, Übernachtung und Nahrungssuche im Schwarm.(1) Sie fliegen ca. 25m hoch.6 Im Wald versammeln sie sich nachts an gemeinschaftlichen Schlafplätzen.(1) Der Vogel verlässt sein Nest täglich und fliegt große Entfernungen zwischen Nistplatz und Futterstelle zurück. Die Tiere sind sehr lebhaft, schließen sich zu Schwärmen von 30 und mehr Exemplaren zusammen, die unter großem Geschrei ihren Bedürfnissen nachgehen.(2) Oft vergesellschaftet mit Ara macao. Lebt paarweise bis zu größeren Gruppen und Schwärmen zusammen, auch innerhalb der großen Gemeinschaften besteht ein enger Paarkontakt. Entsprechend dem Nahrungsangebot werden kilometerweite Strecken von und zu den Schlafbäumen zurückgelegt, geradliniger Flug mit weichen Flügelschlägen. Ihre Federn sind als Schmuck bei den Eingeborenen sehr begehrt, und deshalb werden die Vögel von ihnen auch gerne gehalten.7 In Caracas sind diese Vögel im Botanischen Garten (Jardín Botánico) zu sehen. Es handelt sich hier um Tiere, die vom Menschen aufgezogen wurden und entflogen sind oder ausgesetzt wurden. Sie werden dort bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gesehen.4
!:
IUCN 2012(4): LC = Least Concern (nicht gefährdet); Libro Rojo de la Fauna Venezolana 20038: NT = Near threatened (gering gefährdet, Vorwarnliste), (285, 410), CITES Anhang II
Referenzen:
1 Dunning J. S. (1989): South American Birds: A Photographic Aid to Identification, Harrowood Books, ISBN 978-0915180257, 351 pp (S. 43) [en]
2 Gall B. & Wikelski M.(1993): Reiseführer Natur Brasilien/Venezuela; BLV, ISBN 3-405-14320-9 (S. 105, 107) [de]
3 Gremone C. et. al. (1984?): Fauna de Venezuela - Vertebrados, Editorial Biosfera, ISBN 980-210-011-0 (S. 93) [es]
4 Hernandéz (2006): Guia de los Aves del Jardín Botanico en Caracas, Fundación Instituto Botaníco de Venezuela, ISBN 980-6355-04-0 (S. 45) [es]
5 Low, Rosemary (): (S.212) [en]
6 Meyer de Schauensee, Phelps (1978): A Guide to the Birds of Venezuela; Princeton University Press (vergriffen) (S.98) [en]
7 Robiller, Franz (1996): Papageien, Bd.3: Mittelamerika und Südamerika, Ulmer (Eugen) Verlag, ISBN 978-3800172078 (S.45) [de]
8 Rodríguez, Rojas-Suárez (2003): Libro Rojo de la Fauna Venezuelana (2nda Ed.), PROVITA ISBN 980-04-4572-6, Fundación Polar ISBN 980-6397-61-4 (S. 285, 410) [es]
9 Schäfer, Ernst (1999): Die Vogelwelt Venezuelas und ihrer ökologischen Bedingungen, Bd. 2, Wirtemberg Verlag; ISBN 3-922070-10-8 (S. 106) [de]
Web:9 Schäfer, Ernst (1999): Die Vogelwelt Venezuelas und ihrer ökologischen Bedingungen, Bd. 2, Wirtemberg Verlag; ISBN 3-922070-10-8 (S. 106) [de]
www.jura-zoo.de (5) (1)
http://www.brasilienportal.ch/index.cfm?nav=12,58,172&TID=14 (7) (2)
http://www.papageien.org/df/hirse/arecaceae.htm (10) (3)
http://www.iucnredlist.org/details/106001547/0 (4)
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