Freitag, 1. Februar 2013

Pampelmuse - Citrus maxima - Pomelo, Toronja

Aktualisiert: 30.03.2016

Hinterm Haus steht ein Baum mit Toronja, der gerade unglaublich viele Früchte trägt. Pampelmuse möchte ich die Früchte nicht nennen, denn sie sind größer und sehen mir eher nach den Pomelos aus, die inzwischen in Deutschland angeboten werden. Am Baum und gepflückt duften sie sehr angenehm, aber das Fleisch ist doch etwas bitter und mit sehr vielen Kernen behaftet, also auch nicht so wie die in Deutschland vermarkteten Pomelos. Die taxonomische Welt der Zitrusfrüchte ist ohnehin sehr undurchschaubar. Viele Citrus-Arten wurden gekreuzt und es gibt unendlich viele Sorten. Eine gute und ausführliche Abhandlung über die Systematik der Zitrusfrüchte hält Wikipedia bereit.


Frucht der Toronja
Nachfolgend der Steckbrief:


Citrus maxima
Syn: Citrus grandis, Citrus decumanu
Stamm: Magnoliophyta 
Klasse: Magnoliopsida
Unterklasse: Rosidae
Ordnung: Sapindales (Seifenbaumartige)
Familie: Rutaceae (Rautengewächse)


Spanisch: Toronja, Pomelo, Naranja gigante, Pampelmusa1
Englisch: pomelo, pummelo, shaddock (1) 
Deutsch: Pampelmuse (3), Adamsapfel
Portugiesisch: Jamboa
Französisch: Pamplemousse, shadeck

An den langen, flexiblen Äste hängen die schweren Früchte


Früchte sind erst grün, bei Reife dann gelb


Stamm von Citrus maxima


Blätter von Citrus maxima
Rückseite des Blattes

Verbreitung:
ursprünglich tropisches Asien: Indonesien, Malaysia
heute kultiviert: Tropen und Subtropen (teilweise auch wild vorkommend)
In Venezuela wird die Toronja selten angebaut.1

Vorkommen:
In Venezuela kommen zwei Varianten vor, eine runde, abgeflachte Frucht mit großer Ähnlichkeit mit der Grapefruit und eine birnenförmige Frucht, die allgemein Toronja Martinica genannt wird.1
Der Baum ist genügsam, erträgt große Hitze sehr gut.

Beschreibung:
Immergrüner Baum von 5 bis 10m Höhe (bis 15m3), Stamm kurz und gerade mit langen und flexiblen Ästen. Stacheln meist abwesend und wenn vorhanden, dann klein und weich an den jungen Ästen, größer an ausgewachsenen Ästen.1 Rundkroniger Baum, junge Zweige behaart, Zweigdornen stumpf dünn, oft fehlend.3 Blätter oval, 10-24cm lang, abgerundet und an der Spitze manchmal eingefallen, an der Basis unterschnitten; Unterseite behaart und hellgrün; Rand leicht gesägt, Blattstiele geflügelt und behaart.1 [Behaarung nur mit Lupe zu sehen].



Blüten und Früchte:
Blüten weiß, einzeln oder in kleinen Büscheln wachsend, Blüte axilar oder entständig. Krone mit 5 Blütenblättern, 20-25 Staubblätter.1

Blüte März 2016

Früchte sind die größten aller Zitrus-Früchte, sie sind kugelig, abgeflacht kugelig oder breit birnenförmig, 10-25 cm dick, bis 6 kg schwer, Schale dick, pappig, hellzitronengelb, Fruchtfleisch in Segmente eingeteilt, grünlich, gelb oder rot, im Geschmack süßsäuerlich, würzig und leicht bitter. Das Fruchtfleisch der Pampelmusen ist reich an Provitamin A und Vitamin C. 3 Die Toronja ähnelt sehr der Grapefruit die einen Durchmesser bis zu  15cm haben kann, die Toronja kann dagegen einen Durchmesser bis zu 28cm haben. Die Schale der Toronja ist gröber und die Fruchtspalten leicht auslösbar. Die Toronja duftet angenehm und anhaltend, der Fruchtsaft ist bitter und schwer zu pressen.1
Die Früchte enthalten mehr oder weniger 50 Samen. 2



Längs und Querschnitt durch die Frucht

Reproduktion:
Die Toronja wird über Samen vermehrt.

Sonstiges:
Rezepte über "Dulce de Toronja" gibt es so einige. Dabei wird der weiße Teil der dicken Schale verwendet. Man muss diese aber zunächst eine Nacht wässern, das Wasser verwerfen und sie dann mehrfach kochen und jeweils nach 10 Minuten das Wasser wegschütten. Das macht man solange (2-3 mal) bis sie weich geworden ist und nicht mehr bitter schmeckt. Die Bitterstoffe sind dann im Wasser geblieben.
Die so zubereiteten Schalen von drei Früchten werden mit
1350g weißem Zucker
in 1 Liter Wasser
mit 450g braunem Zucker
1 Zimtstange und
2 Eßlöffel Limonensaft
solange bei niedriger Flamme gekocht, bis sich ein Sirup gebildet hat.

Das Holz ist sehr hart, wird aber selten verwendet.1
!:
IUCN 2013: Nicht enthalten

Referenzen:
1 Hoyos, Jesús (1994): Fructales en Venezuela, S. 264
Hoyos, Jesus (1994): Guía de arboles de Venezuela, 3. Ausgabe, S. 294
3 Bärtels (2002): Tropenpflanzen S. 279
4 Rehm (1989): Spezieller Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen, S.310-327
5 Rehm (1996): Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen, S.166-172

Web:
http://www.catalogueoflife.org/col/details/species/id/11784037/synonym/11799944 (1)
http://bijlmakers.com/fruits/pomelo.htm (2)
http://de.wikipedia.org/wiki/Pampelmuse (3)

1 Kommentar:

  1. Verwendung der Schale der Toronja:
    Mit einem Cestenschneider kann man die Schale dünn und fein von der Frucht abreissen. Man vermischt diese mit Zucker und trocknet das Ganze ca. 10 Minuten bei wenig Hitze im Ofen. Dieser aromatisierte Zucker kann für Torten oder zum Aromatisieren anderer Süßspeisen verwendet werden.

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