Sonntag, 17. März 2013

Königinblume - Lagerstroemia speciosa - Flor de la Reina

Aktualisiert: 17.03.2013

Gerade blüht gegenüber beim Nachbar dieser schöne Baum der seltsamerweise Königinblume auf deutsch heißt. Er ist im Vergleich zu den anderen Bäumen hier nicht ganz so hoch und am Anfang dachte ich die Blüten würden von einer Schlingpflanze herrühren. Er wird rein zur Dekoration und als Schattenspender angepflanzt.

Lagerstroemia speciosa


Es folgt der Steckbrief:
Lagerstroemia speciosa
Syn: Lagerstreomia flos-reginae5, (2)
Klasse: Magnoliopsida
Ordnung: Myrtales (Myrthenartige)
Familie: Lythraceae (Weiderichgewächse)

Spanisch: Flor de la reina4, Astromelia grande4
Englisch: Queens flower, Pride of India5, Rose of India1
Deutsch: Königinblume5
Portugiesisch: Resedá-gigante
Französisch: Lilas des Indes



Verbreitung:
(1)
Australien
Belize
Costa Rica
El Salvador
Guatemala
Guyana
Honduras
Indien
Nicaragua
Panama
Philippinen
Malaysia
USA
Sri Lanka
Vietnam
China
Kolumbien
Mexico
Venezuela2,3,4













 

 
 
 
 
 
 
 
Vorkommen:
Lagerstroemia speciosa stammt aus Asien, wird in Venezuela aber als Strassen- und Parkbaum oder Schattenspender in Gärten angepflanzt.2,3 Der Baum kommt in tropischen Feuchtgebieten vor, in Indien bis 650m ü. NN. Im natürlichen Areal liegt die Maximaltemperatur bei 35 bis 42°C und die Minimaltemperatur bei 2 bis 18°C. Die Jahresniederschläge liegen bei 1500mm und 4500mm. Der optimale Boden für bestes Wachstum besteht aus nährstoffreichen alluvialen [junger Schwemmboden an Küste, Flussufer, Seeufer] Lehmen, ist tiefgründig und sollte gut drainiert sein. Mittlere Lichtansprüche genügen, völliger Schatten wird nicht vertragen.5



Beschreibung:
Der Baum wird in natürlicher Umgebung (Flußniederungen) bis 20m hoch, in Kultur niedriger.1 In Venezuela ist er 3-8m (8-10m)4 hoch, ausnahmsweise bis 25m hoch.2,3 Die Erscheinungsform hängt in hohen Maße von der Feuchtigkeit des Standortes ab. Bei grundwassernahen Böden oder in der Nähe von Flüssen können die Bäume gerade sein und bis 40m hoch (Asien) werden, ist der Boden trockener, ist die Wuchsform verkrümmt und der Baum wird insgesamt um die 10-15m hoch.5
Das Blätterdach spendet dichten Schatten.4 Der Baum ist trockenresistent,4 aber dürre- und frostempfindlich.5
Die alten, rötlichbraun gewordenen Blätter werden im Februar/März abgeworfen, der Baum wird aber nur selten komplett kahl; frische, hellgrüne Blätter erscheinen dann ab April bis in den Mai innerhalb weniger Tage. Die Blätter sind gegen- oder wechselständig, 6-12cm lange, meist gekrümmte Stiele mit kahlen, 12-30cm langen und 6 bis 12 cm breite, ganzrandige, etwas verdickten Spreiten mit elliptischem Umriss. Der Apix ist kurz zugespitzt, die Basis läuft keilförmig aus. Neu austreibende Blätter sind anfangs rötlich, später ist die Unterseite heller grün als die Oberseite.5
Die Borke bei älteren Bäumen ist grau oder hellbraun, glatt oder leicht rissig, am Stammanlauf etwas schuppig. Die inneren Rindenpartien sind hellbraun und schmecken bitter.5
Das Wurzelgeflecht ist tief verankert.2,3,4

Hier ist auch die Unterseite des Blattes erkennbar

Blüten und Früchte:
Die auffälligen, stark duftenden Blüten können rosa- oder lilafarben sein, und sind in großen, endständigen, steifen Rispen vereint.2,3 Nach 3 Jahren blüht der Baum zum ersten Mal von Mai bis Oktober. Die Einzelblüten sind kurz gestielt, mit 6 Kronblättern, deren Rand gekräuselt ist.5 Die Kapselfrüchte sind kugelig, 3-6cm [?sind in Mariara 1-3cm!] (1,8-2,5cm)5 groß.2,3 Die verholzten, graubraunen bis dunkelbraunen Kapseln reifen von November bis Januar, öffnen sich mit 6 Klappen und entlassen 6 leichte, hellbraune Samen, die häufig taub sind.5 5. Der Baum blüht im April bis Mai.4 In Mariara blüht er in diesem Jahr jetzt im März, steht aber auch ungefähr 15m vom Río Mariara entfernt. Der hier in der Literatur für Asien angegebene Blüh- und Reifezeiten mögen in Südamerika anders sein.

Blütenrispe

Früchte (rechts grün, links getrocknete und aufgesprungene Kapseln
Reproduktion:
Der Baum wird über Samen vermehrt.2,3,5 Er zeigt ein mittleres2,3 (langsames4) Wachstum und hat eine lange Lebenszeit.2,3,4 Auf feuchtem Boden kann der Baum schnell wachsen und hoch werden. In trockenen Gebieten bleibt der Baum relativ klein und wirft Blätter ab. Am natürlichen Standort keimt der Samen zu Beginn der Regenzeit, im ersten Jahr sehr langsam, danach schneller. Wachstumsförderlich ist lockerer Mineralboden, Licht und wenig Unkraut. Platzregen, Dürre und Frost verträgt der Sämling nicht.5

Medizinische Verwendung:
Auf den Philippinen werden die Blätter traditionell gegen Diabetes und Nierenleiden eingesetzt. Die Früchte werden in Indien gegen Entzündungen im Mund verwendet und die Wurzel wirkt adstringierend. Die Samen sollen eine narkotisierende Wirkung haben.(6)
In Tierversuchen mit Mäusen hat man feststellen können, dass der wässrige Auszug aus den Blättern von Lagerstroemia speciosa ähnlich wie Insulin bei Diabetes eingesetzt werden könnte.(5)
Borke und Blätter wirken abführend, die Wurzel adstringierend.5

Sonstiges:
Das Holz wird in Asien für Haus- und Bootsbau, sowie Möbel und Paneelen bis hin zur Herstellung von Schreibpapier verwendet.5

!:
IUCN 2013: nicht enthalten(4), Libro Rojo de la Flora Venezolana (2003): Nicht enthalten(3), CITES nicht enthalten

Referenzen:
1Bärtels A. (2002): Tropenpflanzen, Ulmer Naturführer, Ulmer Verlag, pp 61, ISBN 3-8001-3937-5 (S. 70) [de]
2Hoyo Jesus (1994): Guía de arboles de Venezuela, Monografía No. 32, Sociedad de Ciencias Naturales La Salle, 3. Ausgabe, pp385, ISBN 980-235-019-2 (S. 214)[es]
3Hoyo Jesus (2009): Guía de arboles de Venezuela, Monografía No. 32, Sociedad de Ciencias Naturales La Salle, 4. Ausgabe, pp385, ISBN 980-235-019-2 (S. 248)[es]
4Oliva-Esteva F. (1969): Arboles ornamentales y otras plantas del tropico; E. Armitario, ohne ISBN, (S. 251) [es]
5Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff (Hsg.) (2006): Bäume der Tropen - Verbreitung, Beschreibung, Ökologie, Nutzung, Sonderausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3-933203-79-3 (S. 399-402) [de]

Web:
http://eol.org/pages/582108/overview (1) [en]
http://www.tropicos.org/Name/19200243 (2) [en]
http://www.lrfv.org/libro-rojo-de-la-flora-venezolana (3) [es]
http://www.iucnredlist.org/ (4) [en]
http://www.ernaehrungs-umschau.de/themen/mitteilungen/?id=2359 (5) [de]
http://www.ntbg.org/plants/plant_details.php?plantid=6840 (6) [en]

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