So nach und nach werde ich immer mal wieder auch ältere Fotos zeigen, in dieser Hinsicht war der Zoobesuch in Maracay im letzten Jahr sehr ergiebig. Es werden noch mehr Tiere und Bäume folgen.
Dieser Königsgeier besticht durch seine farbliche Schönheit. Es gibt wohl kaum einen schöneren Aasfresser als den Königsgeier.
Kopf des Königgeiers |
Königsgeier |
Es folgt der Steckbrief:
Sarcoramphus papa
Stamm: Vertebrata
Klasse: Aves (Vögel)
Ordnung: Accipitriformes (Greifvögel) /Falconiformes (Habichtartige)
Familie: Cathartidae (Neuweltgeier)
Spanisch: Rey Zamuro
Englisch: King Vulture
Deutsch: Königsgeier
Portugiesisch: Urubu-rei (1)
Französisch: Sarcoramphe roi (1)
Verbreitung:
(3)
Argentinien
Belize
Bolivien
Brasilien
Kolumbien
Costa Rica
Ekuador
El Salvador
Franz. Guiana
Guatemala
Guyana
Honduras
Mexico
Nicaragua
Panama
Paraguay
Peru
Surinam
Trinidad und Tobago
Uruguay
Venezuela
Habitat:
In der Nähe von (ungestörten)(4) Wäldern oder Savannen1(nur in Waldnähe)(4), aber auch Dörfer und Städte überfliegend2,3. Bis 1500m (1200m)(4) gelegendlich bis 3300m1.
Beschreibung:
Länge 71-81cm1(76cm)3 Flügelspannweite 120-170cm1, Schwanz 21-26cm1, Männchen um 9% größer als Weibchen.1
Leicht durch seinen weißen Körper und den schwarzen Flügeln zu erkennen.3 Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Färbung nicht.(4)
Kopf von vorn |
Fliegt mit steifen, flachen Flügelschlägen. Gleitet, kreist auf flachen, leicht nach oben gebogenen Flügeln. Fliegt einzeln1,3 oder in weit auseinander fliegenden Gruppen.3xxx
Altvogel:
Körper/Schulter cremefarben, hinterer Rücken/Schwanz/Schwungfedern schwarz, dunkelgraue Halskrause; Kopf (oben stoppelig, Seiten gerieft) und Hals mehrfarbig mit Lappen vor dem Auge und über der Schnabelbasis; weißes Auge mit roter Umrandung, Beine dunkel, Unterseite beim Flug schwarz-weiß.1
Kopf von hinten |
Ganz dunkel oder undeutlich weißlich gefleckt, Beine, Schnabel dunkel mit rötlichem Hauch, keine Lappen.1
2. bis 3. Lebensjahr:
Oben schwarz, unten weiß, dunkler Kragen, Schabel/Kopf teilweise orange, Hautlappen entwickeln sich, Augen gelblich grau bis weißlich.1
3. bis 4. Lebensjahr:
Flügeldecken, Schultern und später Rücken weißlich mit schwarzbrauner Fleckung.1
Stimme:
Leider habe ich keine Audioaufnahme gefunden, die ich hier hätte einbinden können. Königsgeiern fehlt die Stimmmuskulatur und Stimmbänder, trotzdem geben sie ein sehr lautes Krächsen von sich. Die Balz ist sehr laut und sie geben einen Warnruf ab, wenn sich etwas dem Nest nähert.(4)
Nahrung:
Aasfresser, jagdt nie lebende Beute, selbst wenn diese schwach und krank ist. Bei Greifvögeln wird häufig das Futter in den Klauen gehalten um die Kücken zu füttern, der Königsgeier hat aber einen großen Kropf und kann die Nahrung auf den Boden würgen, wovon das Junge dann frißt. Der Geruchssinn ist bei Königsgeiern nicht so stark ausgeprägt, wie bei anderen Geiern. Der Vogel orientiert sich an Nahrungskonkurenten und vertreibt diese von ihrem gefundenem Aas. Dabei sind sie nicht sehr agressiv und gehen einem Kampf aus dem Weg. Durch ihre großen Krallen und Kräfte können sie das zähe Aas aufbrechen, was häufig den kleineren Geiern nicht möglich ist, diese können so überhaupt Teile des von ihnen gefundene Aas fressen. Jeder Geier hat seinen speziellen Anteil am Aas, der Königsgeier frißt die Haut und die zäheren Anteile des toten Tieres.(4)
Feinde:
Der Königsgeier hat aufgrund seiner Größer kaum natürliche Feinde. Das Nest kann z.B. durch küken- oder eierfressende Schlangen gefährdet sein. Auch schwache oder kranke Tiere können von größeren Raubkatzen gefressen werden. Eine Gefahr besteht, wenn der Vogel vollgefressen an der Futterstelle nicht so schnell vom Boden abheben kann. Die Nester des Königsgeier sind übel riechend, man vermutet, das dies zur Abschreckung gegen Feinde dienen soll(4)
Reproduktion:
Das Balzritual ist ein kompliziertes Unterfangen. Es ist bekannt, dass die Vögel dabei sehr laut sind, sie geben dabei ein einzigartiges Pfeifen und Schnauben von sich. Sie sind höchstwarscheinlich monogam.(4)
Der Vogel nistet in Höhlen oder hohlen Bäumen,2,3 auch in Spalten oder hohlen Baumstümpfen.(4) Das Weibchen legt pro Brutsaison ein Ei, beide Partner brüten und ziehen das Junge auf,2,(4) manchmal aber auch nur das Weibchen.(4) Das Kücken schlüpft nach 53-58 Tagen.(4) Das Jungtier ist Nesthocker und bleibt bei den Eltern bis es ausgewachsen ist. Das Lebensalter eines Königsgeiers in der Wildnis ist unbekannt, in Gefangenschaft wurde ein Tier über 30 Jahre alt.(4)
Sonstiges:
Einschüchternder Blick |
Dieser Geier heißt Königsgeier, da sich andere Geier sofort von ihrem Aas entfernen, sobald der wesentlich größere Königsgeier nur in die Nähe kommt.3 Videos(2)
Königsgeier bleiben in Familieneinheiten und bilden keine großen Gruppen. Oft sind sie nicht zu sehen, da sich sich in den obersten Wipfeln aufhalten oder sehr hoch im Flug gleiten um nach Futter zu suchen. Königsgeier sind standorttreu. Aufgrund ihrer großen Flügel sind Königsgeier auf Windströmungen angewiesen, sie schlagen nur mit den Flügeln, wenn es nicht zu vermeiden ist. Es wird vermutet, das die Neuweltgeier im Gegensatz zu den Altweltgeiern von den Störchen abstammen. Ihr Skelet, der Schädel und die Muskelführung weisen darauf hin.(4)
!:
IUCN 2012: LC = Least Concern (nicht gefährdet)(3), Libro Rojo de la Fauna Venezolana (2003)4: Nicht enthalten, CITES: Anhang III(4)
Referenzen:
1Fergusson-Lees, Christie (2009): Die Greifvögel der Welt, Kosmos Naturführer, ISBN 978-3-440-11509-1 (S. 4, 86, Tafel 5) [de]
2Gremone C. et. al. (1984?): Fauna de Venezuela - Vertebrados, Editorial Biosfera, ISBN 980-210-011-0 (S. 80) [es]
3Meyer de Schauensee, Phelps (1978): A Guide to the Birds of Venezuela; Princeton University Press (vergriffen) (S. 33, Tafel I 3.) [en]
4Rodríguez, Rojas-Suárez (2003): Libro Rojo de la Fauna Venezuelana (2nda Ed.), PROVITA ISBN 980-04-4572-6, Fundación Polar ISBN 980-6397-61-4 (S. --) [es]
http://avibase.bsc-eoc.org/species.jsp?avibaseid=9306DA2F3B23E74C (1) [en]
http://ibc.lynxeds.com/species/king-vulture-sarcoramphus-papa (2) [en]
http://www.iucnredlist.org/details/106003823/0 (3) [en]
http://animaldiversity.ummz.umich.edu/accounts/Sarcoramphus_papa/ (4) [en]
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